Auswandern nach Gran Canaria

Tote Wale an Strand gespült

24.07.2004
Unmittelbar nach Nato-Manöver vor Kanarischen Inseln

Tote Wale an Strand gespült

LAS PALMAS – Die Badegäste auf Lanzarote und Fuerteventura mussten bereits zum zweiten Mal ein trauriges Schauspiel miterleben: Zwei tote Schnabelwale wurden an den Strand gespült.

Die Tiere sind nach einem Seemanöver der Nato, das vom 11. bis 16. Juli rund 400 Kilometer nördlich des kanarischen Archipels stattgefunden hat, aufgetaucht. Sie sind zwischen vier und sechs Meter lang und ähneln Delfinen.

Die kanarische Regierung vermutet einen direkten Zusammenhang zur Militärübung. Bereits im September 2002 waren – als Folge einer ähnlichen Übung – 14 Schnabelwale an den Küsten Lanzarotes und Fuerteventuras verendet.

Damals litten die Meeressäugen, wie Forscher feststellen konnten, an der zuvor bei Walen unbekannten Taucherkrankheit. Der Grund: Von den Sonarsignalen der Kriegsschiffe verwirrt, tauchen die Wale zu schnell auf und stranden. Bei zu schnellem Auftauchen entstehen kleine Bläschen von im Blut gelösten Gasen, die Blutgefässe verstopfen und Gewebe schädigen können.

Die Wissenschaftler forderten daraufhin die Verschärfung von Umweltbestimmungen, um die Gefahr für Wale durch den Einsatz von Sonar unter Wasser zu minimieren. Mit Erfolg.
Im August 2003 hatte eine Richterin in San Francisco Sonar-Tests der US-Marine in weiten Teilen der Weltmeere untersagt. Solche Projekte würden Wale, Tümmler und Fische gefährden und gegen Tierschutzgesetze verstossen, hatte es in dem Urteil geheissen.